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Gesellschaftstanz vs. Sequence und Round Dance

Gedanken zu freiem und choreographiertem Tanzen

· Gedanken

Alle Formen des Gesellschaftstanzes weiß ich zu schätzen: die frei improvisierte ebenso wie die fest vorgegebene Form die sich zu Musik je nach Tempo in definierter Abfolge tanzen läßt oder die spezifisch zu einem Musikstück arrangierte und angesagte Form – jede aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Die freie, als improvisierte und in Deutschland übliche Form des Gesellschaftstanzes hat etwas sehr Wundervolles: Sie ist spontan, kreativ, intelligent, spielerisch, flexibel und das Paar sollte ein intuitives Grundverständnis zu den Figuren und deren harmonischer Abfolge haben, um in gleicher Bewegungsfreude miteinander tanzen zu können.

Das ist jedoch der Grund weshalb gleich starkes Können und effektives Partnering essentiell, aufrichtigerweise unerlässliche Voraussetzung für improvisierten Gesellschaftstanz sind. Wir kennen alle den Spruch: ein Mann der tanzen kann, kann mit jeder Frau tanzen! Nun, kann er nicht, wenn die Dame entweder nicht tanzen kann, nicht will oder wenn Fähigkeit und Fertigkeit nicht annähernd gleich sind. Gleiches gilt im Umkehrschluss.

Round Dance und Sequence Dance haben ebenfalls ihre Vorzüge. Wenn beide Partner die Sequenz und Figurenabfolge kennen, können sich beide gegenseitig sanft und unauffällig unterstützen. Im Sequence Dance werden die auswendig gelernten Sequenzen sich wiederholend zu nach Rhythmus und Tempo passender Musik getanzt. Komplexität und Abwechslung erfolgt über die anspruchsvolle Ausgestaltung der Sequenz zu anspruchsvoller Musik, die immer in Relation zueinander stehen. Im Round Dance werden komplette Choreographien auf ein Musikstück getanzt, wobei die Figuren durch die rechtzeitige Ansage zusätzliche Flexibilität und Einzigartigkeit für jedes Musikstück erzeugt. Das eröffnet den Tänzern eine schier unendliche Variationsvielfalt für jeden Rhythmus und darin genau genommen eine beliebige Komplexität.

Das macht das Tanzen und die Kommunikation im Paar, auf die sich beide dann sehr genußvoll konzentrieren können, wesentlich angenehmer, entspannter und beschwingter. Der Übergang von einer Figur in die nächste gestaltet sich fühlbar sanfter und eleganter, definitiv selbstverständlicher, wenn beide Tanzpartner wissen was als nächstes kommt.

Round- und Sequence Dance reduzieren zusätzlich eine dem konventionellen Paartanz inhärente Ungleichheit: wer führt hat den besseren Überblick über den Tanz, den Raum und die anderen Tänzer – die Führenden wissen was sie in welcher Abfolge tanzen wollen, kennen die Figuren und Schritte die sie tanzen wollen, die Folgenden wissen davon buchstäblich nichts bis zum letzten Augenblick.

Bei Sequence oder Round Dance haben beide das gleiche Verständnis zu dem was als nächstes kommt. Viele Tänzerinnen und Tänzer genießen diese Gleichberechtigung und damit das Tanzen miteinander.